TV89 Zuffenhausen – TSV Mühlhausen 3 : 0 – Gute gesamte Defensive, stabiles Mittelfeld und Torgaranten. Weiter aufwärts mit Toren von Linder, Mavinga und Shammak. TV89 jetzt Siebter.

Wenn man über rechts kommt, muss die hintere Mitte links wandern, da es sonst vorn Einbrüche gibt (Karl-Heinz Rummenigge)


23° C. Goldener Oktober und das auf der Schlotwiese im Freien. Sonnencreme vergessen? Dann pass auf, dass du dich nicht verbrennst! Normalerweise ja kühl, schon ein bisschen Winter, mehr Herbst um diese Jahreszeit, aber heute eher noch ein Ausrutscher vom Sommer.

Heute auch eine Schiedsrichterin. Aber kein Ausrutscher vom WFV. Frau Michelle Gerullis. Sportlich, jung und dynamisch. Manch einer macht Witze, das bleibt nicht aus. Aber der Schiedsrichter ist natürlich immer im Mittelpunkt des Geschehens. Eine Schiedsrichterin, eine Hübsche, dann erst recht natürlich. Hübsch, darf man das noch sagen? Weil es hat ja mit der Sache nix zu tun. Bei einem Schiedsrichter schreibt man ja auch nix über sein Aussehen und so. Aber jetzt hat man mal hübsch gelesen, dann kann man es nicht wieder streichen. Das wäre ja falsch. Doch um eines vorneweg zu nehmen, sie machte ihre Sache gut und das will was heißen bei unserem kritischen Fachpublikum. Und ich mache heute keine Witze. Jetzt pfeift sie an.

Im Vergleich zur Aufstellung vom letzten Sonntag sehe ich nur im Tor einen Wechsel. Daniel Weyershäuser für Ange. Der Beta Block wieder am Start. Strahlt gleich wieder Sicherheit aus. Über die Flügel, Nico Garziella und Sergio Mavinga. Diese beiden sind, wenn sie gut drauf sind Zaubermäuse und nicht zu stoppen, wie zwei Zirkusflöhe hüpfen und springen sie. Sergio hat sich für heute wohl etwas vorgenommen. Gleich präsent, gleich in die Zweikämpfe. Zieht nicht zurück, hängt sich voll rein. Erobert Bälle oder unterbindet den gegnerischen Spielaufbau. ein bisschen schon wieder Magier, ein bisschen schon wieder der alte Sergio. Doch das erste Tor schießt wer? Christian Linder natürlich. Eiskalt! Gib ihm die Kirsche, gib ihm Platz und Raum, dann trifft er. Aus 13 m rechts ins Eck. 1 : 0 (6.) Saisontreffer Nr. 8, Spitzenreiter.

Der TV in der Folge diszipliniert. Das Mittelfeld schön kompakt mit Moritz Albrecht, Diar Shammak und auch Fadi Odesh! Da werden die Gäste zu Pässen gezwungen, die nicht viel bringen. Nur einmal muss Daniel Weyershäuser raus aus seinem Tor und unmittelbar am „Sechzehner“ klären. Der Torhüter Baris Cosguner vom TSV kommt auch raus aus seinem Kasten, als Sergio auf ihn zustürmt. Ein gefühlvoller Heber über ihn hinweg zum 2 : 0 (33.) ist die meisterliche Antwort unseres letztjährigen Torschützenkönigs.

Auch in der Folgezeit haben die Schlotwiesenjungs die Partie fest im Griff, freilich auch immer ein bisschen fest im Griff wie Schmierseife, das brauche ich nicht zu erwähnen. Der TSV ist ein fairer Gegner, der heute vielleicht keinen guten Tag hat. Gästetrainer Andreas Kulow wechselt von der 34. Min an Spieler 12, 13 und 14 ein. Auch nach der

Halbzeit

ändert sich aber nur unwesentliches. Zu stark, zu flink und zu fintenreich hält der TV89 eher den Druck aufrecht, als dass er Gefahr läuft, einen Anschlusstreffer zu kassieren. Es ist auch ein bisschen Sommerfussball jetzt. Als sich alles so in den sicheren Hafen einschaukelt, wechselt Trainer Scheel noch Degermenci, Lindenmaier und Danni Gäng ein.

Diese Frischkur tut dem Spiel gut. Der Gegner kann nicht und der TV verwaltet aktiv und lässt nicht viel zu. Die neuen Kräfte erspielen noch schöne Chancen. Danni Gäng drückt sofort nach seiner Einwechslung mächtig Richtung gegnerischem Tor. Er kann mit zwei präzisen Pässen in die Schnittstelle Alarm hoch drei auslösen. Schiedsrichterin Michelle Gerullis hat allerdings ein Stürmerfoul gesehen. Das Tor zählt nicht. Aber die Tor – Hymne hatte nicht aufgepasst. Das Tor zählt trotzdem nicht. So bis kurz vor Schluss, scheint es keine weitere Bude mehr zu geben hier. Aber dann gelöcherter Rasen. Ein eher harmloser Torschuss von Diar Shammak entpuppt sich zu einer gefährlichen Knallfroschnummer. Der Ball springt einfach neben die für ihn vorgesehene Flugbahn. Ziemlich verwirrend das Ganze für Gästetorhüter Cosguner 3 : 0 (86.)

Ein bisschen Glück heute also auch dabei. Der 13. Mann gewissermaßen. Platz 7 nun der Lohn. Obwohl die 13 ja auch mit Pech zu tun hat. Des einen Freud, des anderen Leid. Aberglaube ist ja ganz wichtig beim Fußball. Wie betritt man den Rasen, der erste Schuh, Bart wachsen und rasieren und das Ganze. Das ist eine eigene Wissenschaft und Regeln wechseln, Regeln gehen. Nicht vergessen: Miniserie! Das Derby am nächsten Sonntag ist ein bisschen für immer!

Der TV89 spielte mit Weyershäuser – Bardaro, Bormann, Barakat, Berber – M. Albrecht (Degirmenci), Shammak, Odesh – Garziella (Lindenmaier), Mavinga, Linder (D. Gäng)

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