SC Stammheim – TV89 Zuffenhausen 3 : 0 – Der TV89 nutzt seine Chancen nicht und findet in zweiter Hälfte kein Konzept – Der SC Stammheim kann sich bei seinem überragenden Schlussmann bedanken

Vor dem Spiel habe ich gehört, dass uns neun Stammspieler fehlen. Da muss auch der Hausmeister und seine Frau dabei gewesen sein.
(Hans Meyer)

Alles doof. Das Wetter doof. Das Bier doof. Das Spiel doof. Ergebnis doof. Viele sind viel zu dünn angezogen. Der ein paar Grad überm Gefrierpunkt in den Jackenkragen fließende Regen läuft eiskalt den Rücken runter. Bis in die Socken. Das Mode - Bier wird von denen getrunken, die keine großen Biertrinker sind. Über Geschmack lässt sich nicht streiten. Über Mannschaftsaufstellungen auch nicht. Der Abteilungsleiter vom SC hat eine Flasche Sekt für die Frauen ausgegeben. Nett aber für mich kein Trost.
Das Spiel beginnt. Die Stammheimer haben eine stämmige Defensive. Brauchen sie auch. Der TV89 ist nicht nur auf Augenhöhe. Er investiert mehr, kommt zu mehr Chancen – folglich kann sich der Stammheimer Keeper auch oft auszeichnen. Er beherrscht den Strafraum, wie Judokas die Selbstverteidigung. Clever, die Stammheimer. Und das Glück haben die Stammheimer. Und keinen Unterstand bei Regen haben die Stammheimer. Als sie nach vierzig Minuten zum ersten Mal eine Gelegenheit erhalten, auf unser Tor zu schießen, tun sie es auch. Ich bin mir sicher, dass es überhaupt zu dieser Gelegenheit kommt, ist schon ein Verdienst (oder wie heißt noch einmal das Gegenteil davon) unseres eingelullten Teams? Naja, Ange sieht auch nicht gut aus in dieser Situation. Den nach vorne abgeprallten Ball erwischt ein Stammheimer Stürmer locker, um ihn zur überraschenden 1 : 0 Führung einzunetzen (42.) Fehlt es in der Offensive, dann fehlt es auch in der Defensive.
Im weiteren Bemühen unseres Teams selbst mal ein Tor zu erzielen, führt ein misslungenes Hintenrumspielen zu einem blitzschnellen Konter der Gastgeber und zu einem noch gerade kurz vor der Pause völlig ungerechten 2 : 0 (45.) Die bessere Mannschaft bis dato liegt hinten.
Mehr braucht es eigentlich nicht
Die TV Zuschauer zeigen Moral, sie trotzen Wind und Sauwetter und wünschen sich Glühwein. Ein 3 : 0 (58.) für Stammheim, Danni Scharpfenecker hebt das Abseits auf, wünschen sie sich jedenfalls nicht. Eher wünschen sie sich weitere Chancen, so wie sie Nico Garziella in der ersten Hälfte hatte. Okay, nicht sein bester Tag heute. Aber in dieser Form dennoch ein steter Unruheherd. Nach seiner Auswechslung wird es jedenfalls nicht besser. Auch die eingewechselten Berndt Schneider, Maxi Eisentraut und Sela Degirmenci bringen keinen Umschwung mehr. Egal.
Machten wir es wie Manneken Pis, der nackig und stehend uriniert, wie z. B. auch im Erbsenbrunnen in Bad Cannstatt zu bewundern. Richard von Weizäcker, (Bundespräsident von 1984 – 94) hat übrigens, wie wahrscheinlich allseits bekannt, als Knabe für den Bildhauer Fritz von Graevenitz Modell gestanden. Weil der Fritz nämlich sein Onkel war. Das Trinkwasser strömt im Erbsenbrunnen harmlos aus den vier Löchern einer Kugel, auf der der holde Knabe steht. Im Original pisst er tatsächlich aus seinem Schniedel, aber das geht für einen zukünftigen Bundespräsidenten natürlich nicht.
Fazit. Wenn du einen kleinen Schniedel hast, kannst du Bundespräsident werden. Wenn das Spiel doof ist, so ist es auch der Berichteschreiber. Weniger doof vielleicht nächste Woche gegen Möhringen? Mit der Einstellung aus heutiger erster Halbzeit und einer besseren Chancenverwertung müsste weniger doof eigentlich gehen.

Der TV89 spielte mit: Grantsanlis – Bardaro, Scharpfenecker, Balsios, Weimer – Biljeskovic (Eisentraut) Shammak, Korkmaz, Mavinga (Degirmenci), Garziella (Schneider) – Braun

 

 
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