TV 89 I – SKG Max–Eyth–See I 4 : 4

Um eines mal endgültig klarzustellen: Ein Trainerstab ist kein Vibrator. (Harald Schmidt)

Nach einer starken ersten Halbzeit der Heimmannschaft und einem 1 : 2 Treffer für die Gäste, der den Spielverlauf auf den Kopf stellt und psychologisch ungeschickt kurz vor dem Wechsel fällt, kassiert der TV kurz nach Wiederanpfiff einen Doppelschlag und schafft es dennoch in einem dramatischen Schlussdrittel zu egalisieren.

Der TV beginnt mit breiter Brust. Ganz stark Marco Bardaro, der immer wieder die Initiative an sich reißt, sich über rechts durchbeißt und knallhart in den Strafraum flankt. Auch wenn die Gäste den besseren Start erwischen und einen Freistoß in der 6. Min aus 35 m in unserem Tor zum 0: 1 unterbringen können. Der TV zeigt sich unbeeindruckt, übt Dauerdruck aus und es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, wann der Ausgleichtreffer fällt. Doch eine halbe Stunde müssen sich die Fans schon noch gedulden, bis es dann soweit ist. Yürük kann sich links prima durchsetzen, zieht auf die Grundlinie und legt zurück zum Tor - Erzwinger Bardaro. 1 : 1 (30.) Der Rest scheint jetzt Formsache zu sein. Der TV spielt weiter nach Vorn und ist vielleicht dabei etwas zu sorglos hinten links. Über einen Einwurf kommt dann auch ein kleiner Entlastungsangriff und ein Stürmer der Gäste steht völlig frei vor dem Tor, kriegt den Ball und auch noch unter. 1 : 2 (45.) Was soll diese Störung bitte schön?

Haben wir nun Glück oder Pech? Das ist schwer zu sagen. Glück, dass Sergio Mavinga und Umut Yürük, nach dem sie getapt wurden, durchspielen. Pech, dass Moritz Albrecht in der Kabine bleibt. Gegen ein Virus hilft leider kein Tape. Pech, dass der für ihn eingewechselte Davor Biljeskovic schon zwei Minuten nach Wiederanpfiff verletzt den Platz verlässt. Klar, dass sich deswegen kurz nach der Halbzeit eine fühlbare Depression über den TV legte, die dann auch unmittelbar von den Gästen ausgenutzt wird.

Ein Doppelschlag in der 51./53. Min bringt die Gäste mit 1 : 4 in Front. Dunkle Wolken ziehen auf. Das Tief legt sich spürbar über Spieler und sportinteressierte Zuschauer. Ja, wir waren gewarnt. Der SKG ist die einzige Truppe , abgesehen vom TV, die 2012 in unserer Liga noch nicht verloren hat. Nur, dass unsere Serie noch länger hält, nämlich seit September 2011 und wir mit unserer mittlerweile legendären Moral und auch mit dem Glück des Tüchtigen Spiele umbiegen, auf die der gemeine Wetter keinen Cent mehr setzen würde.

Glück also, dass wir die sich abzeichnenden Schwachstellen im Team mit immer wieder neuen Starkstellen kompensieren können. Es sind Danni Gäng, Umut Yürük und Dennis Schrenk, die das Glück nun mittels ihrer Tore in der 64./ 67. und 78. Min zwingen. In den verbleibenden Minuten zittern die Gäste wie Zitteraale und aalglatt auch, wie sie ein bisschen mehr mit den Entscheidungen des gehstarken und gestandenen Schiedsrichters einsichtig sein können. Abseits ist wenn der Schiri pfeift, ob er es nun gesehen hat oder nicht. Geschenkt, das sind Diskussionen, die sich nicht lohnen.

Pech also, dass ein paar Chancen unsererseits nicht genutzt werden können. Glück, dass auch der Gegner nun Pech hat. Bei seinen Kontern steht unsere Defensive nach ein, zwei Blackouts jetzt endlich sicher. Sicher sicherlich nicht. Aber wie war es vorher? Zwei Chancen, vier Tore machte der SKG, wie der TV andersrum acht Einschussmöglichkeiten nur viermal nutzt. Am Ende bleibt es beim gerechten 4 : 4. So gerecht, wie wenn der Eine zwei Punkte verliert und der Andere noch einen gewinnt. Aber drei Punkte hätten eigentlich eh nur wir verdient gehabt. Mal ganz objektiv gesehen. Zwinkernd

Der TV spielte mit Grantsanlis – Bardaro, S. Amtmann, Schrenk, Scharpfenecker, Albrecht (Biljekovic)(Müller), Schmidt (Beerweiler), Köhler, D.Gäng , Mavinga, Yürük

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