TV89 Zuffenhausen (AH) – SG Weilimdorf (AH) 4 : 3 (3 : 0) – Robbi Skoko und Marco Scheel treffen für die Schlotwiesenjungs. Ein Eigentor und der souverän verwandelte Strafstoß von Sascha Weiss reichen zum Sieg.

Foul von Andy Möller. Das ist das, was Berti Vogts gefordert hat. (Bela Rethy)

Schlotwiese, Zuffenhausen. 21° C. Glatt jetzt das, was Berti Vogts angeblich gefordert haben soll, denn beim TV89 ist heute ein großer Tag. Er bietet so ziemlich alles, bunt wie die Palette des Schicksalsmalers eben, was du zum Leben brauchst. Das niemand dabei stirbt - hätte gerad´ noch gefehlt. Beim Jugendturnier zuvor, ergreifende Momente, in denen sich Väter, die vom Regelwerk nicht die geringste Ahnung haben, über Schiedsrichterentscheidungen ereifern. Ein kleinwenig ist es ja bei einem selbst so und man ist ganz erstaunt, wenn der Schiri einem hinterher erklärt, warum es aus seiner Sicht z. B. kein Elfmeter war. Manche Reporter jetzt - sehen alles in Zeitlupe und klar, das war doch ein Hundertprozentiger. Aber falsch! Manche, Regelkundige eben, erklären, dass das eigentliche Foul schon vor dem Strafraum stattgefunden habe und der Vorteil gar nicht gelten sollte, weil der Schiedsrichter bereits zum Freistoß pfeifen wollte. Das just in diesem Momente der Spieler im Strafraum zu Fall kommt oder zu Fall gebracht wird, spielt für den Schiedsrichter schon keine Rolle mehr. Vielleicht hat er sich auch gescheut, einen Elfmeter zu pfeifen, aber Tatsachenentscheidung. Basta. So und jetzt zu unserem Schiedsrichterteam.

Ein großes Lob! – Roland Mücke, der sich selber so trefflich präsentierte, mit Esprit, Humor und Platzverweis. Seine Assistenten Moritz Albrecht und Diar Shammak souverän an der Seitenlinie. Was Spaß ist, kann auch Ernst sein. Die ewige Frage, Abseits oder nicht – die Häufigkeit der Fehleinschätzungen aller Beteiligten bietet Diskussionsstoff. Roland Mücke ist stets darauf bedacht, keinen Zweifel an seiner Neutralität aufkommen zu lassen, Wir sehen das natürlich anders. Manche fühlen sich dadurch sogar benachteiligt. Aber beide Mannschaften müssen sich nicht über das Schiedsrichtergespann ärgern, wenn ein Torerfolg aus der eigenen viel höheren Fehlerquote resultiert. Sei es nun gewollt oder nicht. Die Schiris haben super gepfiffen. Roland Mücke ist auch im Wechselbad der Gefühle. Es sind viele Emotionen auf dem Feld. Sein abgelaufener Rasierschaum jedenfalls sorgt für allgemeine Belustigung. Wie ein FIFA Schiedsrichter zieht er die einzuhaltenden Linien. Große Klasse. Und auch Respektperson. Eine kritische Situation mit Rudelbildung meistert er souverän und schickt die heißen Akteure zur Abkühlung vom Platzt. Sicherlich ist es ihm schwergefallen. Aber verflixt auch die ganze Situation. Sascha mehr Opfer als Täter. Das gibt es eben auch. Aber so ist Spannung bis in die Schlussminuten. Wird dem TV89 dennoch ein Sieg gelingen? Freilich, ihr kennt das Ergebnis schon.

Jetzt von Anfang an. Früh kann der TV89 mit einem Magic Robbi Skoko Tor daher. Eine verunglückte Flanke scheint die sichere Beute des Tormannes zu sein. Doch die Kugel gleitet ihm durch die Finger, zwei Kilo Wachs sind ein Scheiß dagegen. Und Tor 1 : 0 (12.) In der Folgezeit deutet sich bereits eine Überlegenheit an, die aber fast schon arrogant ist, ohne, dass man den Sieg in der Tasche hat. Im Auslassen von Chancen ist der TV weit vorn. Das kann auch positiv sein. Doch ein Elfer für die SG lässt die Pulse höher schlagen. Im Prinzip wirkt unsere IV sorgenfrei, aber manche Abspielpatzer im Mittelfeld, bringt selbst sie in Bedrängnis. Vorne fröhlich Hacke, Spitze, Tor – das Eigentor der SG (38.)und der Treffer Marco Scheels scheinen die Partie vorzuentscheiden. Doch nach der

Halbzeit

kommen unsere Gäste. Eine Unordnung im Mittelfeld bringt Unordnung in der IV. In der Offensive kommt der TV89 vorerst nicht weiter. Unseren Gästen gelingen zwei Tore in Folge, um gefährlich aufzuschließen. Doch bei einer mit Foul gestoppten bravourösen Einzelaktion Marco Scheels muss unser Referee für uns auf den Punkt zeigen. Sascha Weiss hat das Selbstvertrauen, um den Elfer sicher zu verwandeln. 4 : 2 (84.) Die Vorentscheidung? Falsch. Keine drei Minuten später gelingt der SG wieder ein Anschlusstreffer. So bleibt es schön spannend und Rudelbildung und das Ganze. Prima – hoher Unterhaltungswert. Und mit Happy End und mit Super Torwart Thomas Schöffski. Das ist wichtig. Danke.

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