TV89 Zuffenhausen – Spvgg Feuerbach 3 : 0 (1 : 0) – Eddy Bormann trifft kurz vor dem Seitenwechsel. Daniel Weyershäuser hält überragend. Die Entscheidung in den letzten Minuten durch Christian Linder und Aladin Mahmutovic.

Ich habe absichtlich falsch ausgewechselt, damit wir nicht zu hoch gewinnen. (Aleksander Ristic)

6° C. Schlotwiese. Blaugrauer Himmel, trübe Sonnenstrahlen. Vom Frühlingserwachen in der Natur erst mal nix zu spüren. Klar hie und da schon ein bisschen grün. Aber gemach, eine frisch gekeimte Bohne macht noch keinen satt oder wir haben zwar eine Etappe gewonnen, sind aber noch nicht überm Berg.
Eine lange Serie von Nichtgewinnen ging heute zu Ende. Am 16. Spieltag gegen Plattenhardt am 14.12. holten wir zuletzt drei Punkte. Ich habe mal nachgerechnet, das ist jetzt ein Vierteljahr her und mindestens fünf Spieltage lagen dazwischen. Da kommt man schon ins Grübeln. So hat auch Trainer Marco Scheel in die Psycho - Trickkiste gepackt. Beim Training hat er seinen Torhütern geflüstert, die Bälle ruhig mal reinzulassen, damit die Stürmer wieder Selbstvertrauen kriegen. Er hat der Mannschaft ein Freitagabend Programm angeboten, um sie zusammen zu schweißen und ein gemeinsames Mittagessen vor dem Spiel, um sie zu stärken. Konstantina kochte Spaghetti, Makkaroni und Nudeln – Jede Menge Kohlehydrate jedenfalls für ein Ziel: Für den Sieg.

Dass es heute kein schönes Spiel geben wird, wenn man einen dreckigen Sieg will, ist klar. Der holprige Rasen verschont keinen Ästheten. Die Trikots werden schmutzig, wenn nicht zerrissen und Hämatome pflastern den Weg. Wer da unten raus will, darf nicht zögern, muss präsent sein und clever. Heute hat´s geklappt. Gleich von Anfang an geht es in jeden Zweikampf. Der heutige Gast ist ebenfalls angeschlagen. Der alte Feuerbacher Trainer Secker und auch die Interimslösung Weber haben bereits das Handtuch geschmissen. Ihr Torwart Emu Rehm fällt bis zum Saisonende aus, die Mannschaft wirkt zerschlissen. Aber angeschlagene Gegner sind gefährlich. Wer heute aber gefährlicher ist, zeigt sich bereits nach wenigen Minuten. Die Schlotwiesenjungs schwingen das Zepter, die Talkrabben warten ab und auf Fehler, um zu kontern. In der Innenverteidigung spielen Yavuz Tepegöz bärenstark und Aladin Mahmutovic immer sicherer, gewinnen drei Viertel ihrer Zweikämpfe und auch die Außen Marco Bardaro und Suheyp Berber haben ihre Gegenspieler meistens im Griff.

Ein indirekt direkt verwandelter Freistoß von Aladin Mahmutovic zählt leider nicht, auch wenn alle Tor schreien, Freudentänze aufführen, Bier verschütten und sich mit Curry - Ketschup beschmieren (16.)

 

Vor der ersten Defensivreihe sind die Kampfsechser Eddy Bormann und Kapitän Diar Shammak und machen nicht nur den gewohnt sicheren Eindruck, sondern sorgen nebenbei auch für die Impulse nach Vorn. Vorne zermürben und suchen sich Danni Gäng, Marc Lindenmaier, Volkan Uyar und Sergio Mavinga. Doch weder die Laufwege, noch die Pässe oder Abschlüsse lassen den Zuschauer und gemeinen Fan mit der Zunge schnalzen. Hier müsste Meister Glück mal dem Tüchtigen nachhelfen, so scheint es und der tut es dann auch. Kurz vor der Pause flankt Diar den Eckball in den vorderen Strafraum. Ein Feuerbacher verlängert per Kopf auf den hinteren Pfosten, dort schiebt Eddy Bormann cool ein 1 : 0 (39.)

Nach dem Wechsel ein Déjà-vu oder wie man sagt man zu einem optischen Echo?

Jetzt die Feuerbacher. Plötzlich aggressiv. Wo nehmen die plötzlich die Aggressivität her. Hier, ich schätz mal, ihr neuer Trainerfuchs Kosta Choudiakis hat sie motiviert, hat die richtigen Worte getroffen. Ich kann mir vorstellen welche: „Jungs, ihr habt gut gespielt. Jetzt packt ihr sie. Der TV fällt immer nach der Pause in ein Loch. Zeitschleife und so. Die können nicht mehr gewinnen. Ihr braucht eigentlich fast nix mehr machen. Nur ein bisschen aggressiv sein und so. Das wird schon…“ oder so ähnlich. Egal, tatsächlich. Kennt ihr den Film „Das große Zittern“ vorher hatten wir ja „Das große Bibbern“ und davor „Die Schlotterer“ und „Die Schnatterer“ – egal jetzt. Winter vorbei, will ich sagen, aber es ist nicht warm hier und doch wieder spannend. Den Schiri will ich loben heute, er verteilt gelb gerecht und nach Gebühr. Die Partie auch kämpferisch und fair. Nach dem Sturm und Drang dann mal wieder eine Ecke mit Eddy Kopfball und Querlattentreffer. Eddy köpft besser, als manche schießen! Die Feuerbacher schießen auf unser Tor. Einmal rettet Marc Lindenmeier auf der Linie. Auch das dürfen wir nicht vergessen, wenn wir das Spiel analysieren. Dann frische Kräfte. Christian Linder sorgt dann für die Entscheidung, als in der Schlussphase die Talkrabben Alles – oder – nichts spielen. Ihr Torhüter Schubert neuert gewaltig an der Mittellinie gar. Als der Ball verlustig geht, kommt er weniger schnell zurück in seinen Kasten, als das von Christian Linder beförderte Leder 2 : 0 (85.) In der Nachspielzeit trifft Aladin Mahmutovic dann noch aus gleicher Entfernung ins Tor wie in der ersten Halbzeit. Dieses Mal zählts 3 : 0 (90. + 1).

Dann Marco Scheel. „Männer, das war wichtig heute. Aber wir dürfen jetzt nicht nachlassen. Und wir müssen nachlegen.

Nächste Woche gegen Al Q`uds. Denkt dran, der nächste Gegner ist immer der ?
A) Dümmste“ oder B) Schwerste“

Was sagte Marco Scheel? Postkarten bitte an die Geschäftsstelle. Die ersten drei richtigen Einsendungen bekommen einen Schokoladen - Osterhasen. Kleiner Tipp: Es ist nicht Antwort C.

Der TV89 spielte mit: Weyershäuser – Bardaro, Mahmutovic, Tepegöz, Berber – Bormann, Shammak, Lindenmaier – D. Gäng (Linder), Uyar, Mavinga (Degirmenci)

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