SV Sillenbuch – TV89 Zuffenhausen 2 : 4 (0 : 1) - Der TV89 Zuffenhausen bietet große Unterhaltung und findet nach zwischenzeitlichem Egalisieren des Gastgebers auch dank eines überragenden Sergio Mavinga zurück ins Glück

Eier sind nicht ungefährlich. Eins von ihnen hat immerhin den Sheriff erschossen! (Bob Marley)

Am Samstag kommt das Sams, am Sonntag dann die Sonne. Wärmer als erwartet. Besser ist das. Bei Kurt Mahr verschwindet pro Wunsch ein Punkt, beim TV89 kommen dafür Sonntag für Sonntag drei dazu. Dieses Mal klappt es gegen starke Sillenbucher, die von Anfang an engagiert dagegen halten. Sie zeigen Wille und Leistung. Dennoch erobert der TV89 Stück für Stück Raum, findet über den Kampf ins Spiel, hat mehr und mehr Ballbesitz und in seinen Reihen Tech – Nick. Der ist aus einer elektronischen Handelskette zu uns gestoßen. Seine Freunde Blu - Ray, Spielekons - Ole und Heizdec – Ken stehen draußen und staunen. Ein Freistoß von rechts. Danni Scharpfenecker flankt in den Torraum. Jetzt die Messerwerfer Nummer: Zack. Thorsten Köhler donnert das Ding unter die Querlatte. Zack. Den Abpraller köpft Berndt Schneider an die Querlatte. Wieder springt der Ball zurück ins Gewühl der Tausendfüßballler. Zack. Sergio Mavinga kriegt seinen Abaschuhkadabra am schnellsten ans prallende Leder und kickt es nochmals unter die Querlatte 0 : 1 (27.) Dieser glückliche Augenblick im Leben, wenn die Kugel dann gültig im Netz zappelt, ist nur vergleichbar mit dem völlig unerwarteten Auffinden von ein paar Pommes in der Hosentasche.

Mit breiter Brust dominiert der TV89 in der Folge das Geschehen. Aber kurz vor dem Wechsel findet eine Flanke von rechts den Weg vor das Tor des bis dato wenig geprüften Daniel Weyershäuser. Freistehend, fassungslos und fest verwurzelt steht der Sillenbucher Stürmer wie verzaubert und lässt die Kugel passieren. Puh, das war knapp.Ein paar Minuten nach Wiederanpfiff schickt Diar Shammack Marc Lindenmeier steil. Allein vor dem gegnerischen Keeper. Allein er trifft nicht. Im unmittelbaren Gegenzug kommt über unsere rechte Seite eine Flanke zu einfach, zu fahrlässig und zu genau vor unser Tor. Irgendjemand kann nicht klären, ist ja auch egal, Daniel Weyershäuser ist machtlos, plötzlich der Ausgleich 1 : 1 (48.)

Sicherlich wurde bis zur 50. Min Fußball gespielt. Doch was jetzt folgt ist, wie er sein sollte. Temporeiche, akrobatisch – athletische Einlagen mit Rettungstaten und Kombinationen, die zu so einem Tor führen. Ein ungenaues Zuspiel im Aufbau der Gastgeber. Diar Shammak verzaubert das Leder. Mit einem kurzen Dribbling hat er drei Gegenspieler geschockt. Er sieht links den in den freien Raum laufenden Sergio Mavinga. Langsam aber passgenau gleitet der Ball ins hintere rechte Eck wie auf Durex Gleitgel 2 in 1. Noch nie war ein Name so eindeutig zweideutig. 1 : 2 (53.)

Kritisch wird es dann wieder, als die Gastgeber nach Einwurf von links und missglückter Kopfabwehr erneut ausgleichen. 2 : 2 (57.)

Wen soll Trainer Häcker bringen? Alles wirkt eingespielt. Doch Marc Lindenmaier, der für den zuvor wegen Blessuren ausgewechselten Berndt Schneider kam, muss auch schon wieder passen. Somit regelt sich alles von allein. Mit Josip Mataija kommt ein Joker. Das Spiel steht auf des Messers Schneide, wie man so schön sagt, wie eine Waffe, für die es keinen Waffenschein gibt. Einmal mehr auffällig einleitend ist Diar Shammak, der seinen fleißigen Stürmer Eddy bedient. Dessen Abspiel wird abgefälscht und kommt deshalb doch genau auf den heranstürmenden Verteidiger Marco Bardaro. Sein fulminanter Schuss findet unhaltbar den Weg ins Tor zum 2 : 3 (62.)

Noch mag niemand glauben, dass der Kittel hier schon geputzt ist. Und es dauert in der Tat bis ein paar Minuten vor Schluss, dass die Schlotwiesenjungs etwas besser machen, als zur Zeit der VfB. Eine Vorentscheidung zu seinen Gunsten herbei zuführen nämlich. Nach Einwurf von Suheyp Berber, der sich immer besser ins Team hineinspielt, kann Sergio nach einer kurzen Drehung und einem schnellen Zwischenschritt vorbei am Gegenspieler eine zuckermagische Flanke schlagen. Im Torrückraum vollstreckt Josip Mataija. Blindes Verständnis. 2 : 4 (80.) Nun gibt es noch einmal kräftigen Druck der Sillenbucher, aber dafür machen sie hinten auf und es kommt zu Chancen auf beiden Seiten. Am Ende ist der Sieg so etwas von verdient. Der TV89 hat sich von Torwart Weyerhäuser bis zu den Offfensivkräften als ein starkes Team präsentiert. Mach´s noch einmal, Sams.Der TV89 spielte mit: Weyershäuser – Bardaro, Scharpfenecker, Amtmann, Berber – Baltsios (Braun), Shammak, Köhler, Schneider (Lindenmaier [Mataija]), Mavinga, Bormann

*= Beim Fußball sind es eher die Torhüter als die Schiris, die ein Ei reinkriegen oder von einem Ei abgeschossen werden. Sergio Mavinga hatte heute alles drauf. Goalgetter, Zirkelmaster, Flankengott und Torwart - Abschießer - Spielerer des Spiels geht nicht.

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