In Deutschland gibt es laut Wikipedia 1.361 McDonalds – Filialen und einer dieser Genusstempel liegt direkt an der Autobahnausfahrt Crailsheim. In eben dieser Stadt hatten wir unser letztes Auswärtsspiel gegen die Merlins. Und da sich die Spieler eher an ihre letzte Einladung zum McDonald’s erinnern, als an ihren letzten versiebten Korbleger, kam die Frage auf, ob wir nach dem Spiel dort einkehren könnten.

Um die Spieler zusätzlich zu motivieren, stimmte ich natürlich zu. Zumal mich jeder Mathematiker zu meinem Schachzug beglückwünscht hätte, da die Statistik der letzten Spiele klar gegen uns sprach.

So machten sich also 7 Spieler daran, die Negativserie zu beenden – und wurden auch schon in den ersten Minuten für Ihren Einsatz belohnt. Das erste Viertel ging mit 8 : 20 klar für uns zu Ende und zur Halbzeit stand es 22 : 36. Alles sah nach einem routinierten Sieg aus. Dass die Jungs so „billig“ zu Ihrem Essen kamen, hätte ich vor dem Spiel dann doch nicht geglaubt. Doch wie so oft, kam alles anders.

Die Partie war von Anfang an – im Fußball würde man sagen – kampfbetont. Was im Basketballspiel nicht unbedingt als Auszeichnung gilt. Und diesem „K(r)ampf“ konnten wir, je länger das Spiel ging, immer weniger entgegensetzen. Die Folge war, dass 2 Spieler wegen 5 Fouls ausscheiden mussten, die Crailsheimer Jungs immer näher heran kamen und sich tatsächlich noch die Verlängerung erkämpften. Nach der regulären Spielzeit stand es 57 : 57.

In der Verlängerung zeigten die restlichen 5 Verbliebenen, dass man sich die Butter nicht vom Brot (bzw. die Frikadelle vom Burgerbrötchen) nehmen lassen wollte. Wie dem auch sei. Es ging nochmals ein Ruck durch die Mannschaft und wir gewannen das Spiel verdient mit 67 : 71. Alles andere wäre auch wirklich ungerecht gewesen.

Das anschließende Essen hatten die Spieler sich letztendlich redlich verdient und ich überreichte der netten McDonalds-Verkäuferin das Geld mit einem Lächeln auf dem Gesicht, welches sich auch lange, nachdem das gelbe Logo des Fastfoodriesen aus dem Autorückspiegel schon längst verschwunden war, noch anhielt.

Es spielten und aßen:
Hihn, Ruben (26 Pkte, 11/8 Fw); Källenius, Karl (4, 1/0); Ross, Oisin (2, 1/0) Schmid, Stephan (11, 8/3); Schneider, Simon (14, 10/6); Uswald, Dustin (6, 4/2); Weller, Pius (8, 0/0).


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