Im Höhenlager trainierende, professionelle Langläufer sind ja allseits bekannt, aber dass man sich auch im TTC so professionell in einem Höhentrainingslager auf die Rückrunde vorbereitet, war jedenfalls dem Intimredakteur bisher noch nicht bekannt. Das nachfolgende Foto zeigt nämlich die beiden Spitzenspieler der 1. Herrenmannschaft, Sebastian Stern und Stefan Sigloch, wie sie im November letzten Jahres das Everest-Basecamp in Nepal erklommen haben.

Stefan Sigloch Sebastian Stern im Everest Basecamp November 2017

Allerdings wäre angesichts des Tabellenplatzes dieser Mannschaft in der Landesklasse vielleicht zur Vorbereitung die Wanderung durch das tiefe Kathmandutal besser geeignet gewesen.

Die Bescheidenheit unseres sportlichen Leiters Walter Mauch führte zu der wohl eigenwilligsten Übergabe einer Auszeichnung, die der Tischtennisverband je erlebt haben dürfte.
Aufgrund seiner langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit für den TTC wurde ihm vom TTVWH die Ehrennadel in Bronze verliehen. Da er aber keine offizielle, öffentliche Übergabe wünschte, musste sich die Bezirksfunktionärin des Tischtennisverbands, Gisela Gaa, mit ihm bei einem konspirativen Candle Light Dinner in einem geheim gehaltenen, italienischen Ristorante, das in Zuffenhausen central an einer Hauptverkehrsstraße liegt und dafür bekannt ist, dass man bei einer Bestellung nie genau weiß, wann und was man serviert bekommt, dessen Namen aber aus Geheimhaltungsgründen natürlich nicht genannt werden darf, traf und ihm dort ganz romantisch „entre deux“ diese Auszeichnung übergab.

Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung wurden einzelne Mitglieder des TTC im Turnerheim vom Abteilungsleiter eingeladen. In typisch schwäbischer Manier wurden daraufhin von ihnen die teuersten Gerichte auf der Speisekarte bestellt. Doch unser Abteilungsleiter, der als ehemaliger Banker die Finanzen der Abteilung fest im Griff hat, ließ zum Ausgleich dafür den am Versammlungsende von der Bedienung aufgetragenen Weißherbst wieder zurückgehen und ließ ihn gegen einen billigeren Wein austauschen.
In längst vergangenen Zeiten war dagegen Versammlungsteilnehmer und Nostalgiker Roland Wagner hängen geblieben, denn er vermisste zu diesem Zeitpunkt die sonst zum Wein servierten Lachsbrötchen, die bereits vor Jahren aus Sparsamkeitsgründen abgeschafft wurden.

Ganz am Ende der Jahreshauptversammlung spalteten sich deren Teilnehmer erneut in zwei unversöhnliche Lager, wie sie sonst nur aus dem Streit um Stuttgart 21 bekannt sind.
Die Traditionalisten schmetterten nämlich zum Versammlungsende mit Inbrunst und vielstimmig wie gewohnt die schwäbische Nationalhymne „Preisend mit viel schönen Reden“, die ausgerechnet im 50. Jubiläumsjahr des TTC auch noch 200 Jahre alt wurde.
Dagegen saßen die Verweigerer dieser Tradition laut schweigend und mit versteinerten, Merkel-ähnlichen Mündern da, was man sonst nur von den Rentnern aus der Stuttgarter Halbhöhenlage bei den Montagsdemonstrationen, in denen sie vergeblich um „ihren“ Bahnhof kämpfen, kennt.

Zum Abschluss möchte die Intimredaktion noch an zwei Persönlichkeiten erinnern:

Das nachfolgende Foto zeigt den afrikanischen König Bansah, den wir bei einem unserer TTC-Ausflüge in Ludwigshafen besuchen wollten, aber leider an seinem dortigen Wohnsitz nicht antrafen.
König Bansah 2018

Er herrscht von hier aus über das 200 000 Leute umfassende Volk der Ewe in Ghana und schenkte, wie man der Süddeutschen Zeitung entnehmen konnte, seinem Volk unlängst ein Frauengefängnis in Hohoe, um die dort inhaftierten Frauen vor sexuellen Übergriffen der Männer zu schützen.

Und schließlich sei an unser früheres Mitglied, „Advocato“ Rolf Fritsch, der einen gern mit den Worten „Komm‘ rin in die Box“ zu einem Duell an der Platte aufforderte, erinnert. Er ist offenbar in einer anderen Sportart noch genauso ehrgeizig, wie er es im Tischtennis war, und wurde vor Kurzem laut Stuttgarter Zeitung Dritter bei den Senioren-Europameisterschaften im Schach.

Jürgen Hettich