SV Sillenbuch – TV89 Zuffenhausen 2 : 1 (0 : 1) – Anderer Gegner, gleiches Problem. Torchancen werden nicht genutzt. Der TV macht das Spiel, der Gegner catcht die Punkte.

Wenn's denkst, ist eh zu spät. (Gerd Müller)

7° C. Erst Regen und später dann Schauer meinte gestern der Wetterbericht. Klare falsche Prognose, denn die Sonnenstrahlen blinzeln durch graubraune Wolken. Metologischer Fffffühlingsanfang, würde ich nuscheln, wäre ich trunken von den schweren Düften. Heute holen wir hier die Punkte, die Sillenbucher sind keine Mannschaft, gehören nicht in unsere Liga. Auch falsch. Wenn die Sillenbucher, wie ein Absteiger spielen, was sind wir dann? Äh, - hoffentlich jetzt wachgerüttelt.

Klar haben wir auch nicht wegen des Schiedsrichters verloren. Das lenkt nur ab vom wahren Problem. Ganz gleich, wer bei uns für das Tore schießen verantwortlich ist, ob Nico oder Sergio oder Dani, vielleicht mal Eddy in den Sturm? - vor dem Tor, plötzlich Nerven oder Gehirnblockade. Sprich Denken. Sollns aber nicht. Treffen sollns. Wenn´s denkst, ist eh zu spät.

Nach starker Anfangsphase und beeindruckendem Pressing gehen die Schlotwiesenjungs nach einer Viertelstunde verdient in Führung. Ecke Dani Gäng von rechts, der eifrige Sillenbucher Alex Ersing lenkt den Ball ins eigene Netz zum 0 : 1 (14.) Symptomatisch, also bezeichnend das. Jetzt aber nachlegen fordert Trainer Marco Scheel. Und es sieht klasse  aus, was unsere Jungs da so zeigen. Schnelles, flaches Kurzpassspiel nach Balleroberungen im Mittelfeld. Eins ums andere Mal steht Dani Gäng frei vor dem gegnerischen Torhüter Mümmler und wir rätseln, warum er die Kugel nicht einlocht, warum das nackte, einladende Kinn, nicht den wohlverdienten Punch erhält, warum wir nicht mehr Abstand zwischen uns und den gastfreundlichen Sillenbuchern bringen.

Was soll ich schreiben? Dass die Halbzeitansprache von Chefcoach Marco Scheel wohl nix bewirkt hat oder das Gegenteil vom Gewollten? Nicht wir machen den Sack zu, die Sillenbucher sind jetzt beherzter. Sie glauben an sich, obwohl es in den letzten vier Begegnungen gegen den TV89 nur einen Punkt für sie gab und der sogar noch glücklich. Und dann ist es passiert. Den Freistoß aus 22 m des Sillenbuchers Marco Schlecker kann Ange noch an den Pfosten lenken, gegen den Nachschuss  Martin Aaron ist er machtlos 1 : 1 (52.) Zwei Minuten später ist es wieder Martin Aaron, der einen geblockten Abpraller im schönen Bogen für Ange unerreichbar ins lange Eck reinzirkelt 2 : 1(54.) Nach diesem Doppelschlag scheint die Spielkultur flöten gegangen zu sein, so wie man sagt, dass die Moral und Ehrlichkeit flöten gegangen ist, besonders bei der FIFA, aber auch in den anderen Vorstandsetagen der Welt stirbt die Wahrheit zuerst.

Hohe Bälle nach Vorne mit denen weder Maxi noch Sergio etwas anfangen können, fast scheint es als ob mit der Herausnahme von Dani Gäng auch die Torchancen schwinden, ungenauer Spielaufbau, eigensinnige Aktionen, die wenig mannschaftsdienlich sind. Klar hinterher, immer alle klüger. Jetzt ist es das negative Umfeld, das Hadern mit Schiedsrichter Paul Epperlein, der am Ende pünktlich und ohne eine Minute Nachspielzeit hastig abpfeift. Alles Paten des Mißerfolges. Leute, trinkt mal ein Bier miteinander, meinetwegen alkoholfrei oder Radler. Das ganze Taurin und Koffein Zeugs bringts nicht. Eine verdiente gelb-rote Frustkarte und drei zusätzliche gelbe Karten zwischen der 83. und der 88. Min belegen das. Und Jungs, trainiert miteinander, wo wenn nicht dort, wollt ihr eure Laufwege und euch selbst kennenlernen? Ihr müsst jetzt schnell ein Team werden, sonst wird es eng.

Der TV89 spielte mit: Grantsanlis – Bardaro, Tepegöz, Mahmutovic, Berber – Bormann, Shammak, Odesh (Garziella), Lindenmaier  – D. Gäng (Mavinga), Eisentraut (Uya)