Lieber WfV, sehr geehrte Herren und Damen.

11-13 jährige Kinder sollten nicht Mittwoch „Nachts" bis 20 Uhr kicken müssen. Zwei „englische Wochen" hat man für die D-Junioren angesetzt. Noch nie was von „G8" gehört?

Weshalb eigentlich? Damit die Kinder, nach der zeitlich sehr kurzen Punktrunde von nur 8 Wochen, anschliessend noch genügend Zeit haben, all die feinen Produkte zu kaufen, die vor und während der WM beworben werden? Oder, damit keine Gefahr besteht, im Mai und Juni bei schönstem Fussballwetter noch kicken zu müssen? Oder sogar, damit der Spielberichtschreiber auch unter der Woche zu tun hat? pffff.

Deshalb musste Trainer Jakob noch kurz vor dem Spiel einzelnen Spielern und Eltern erklären, dass ein Mittwochs-Spiel gegen Zazenhausen wesentlich wichtiger ist, als die Vorbereitung auf eine Mathe-Klassenarbeit. Als Profi-Fussballer oder als Bayern-Präsident lässt sich später schliesslich wesentlich mehr Geld verspekulieren, als in der freien Wirtschaft.

Mathe ist trotzdem wichtig. Als Klaus-Dieter Wollitz gefragt wurde, ob er seine Spielergehaltshöhe brutto oder netto wissen möchte, antwortete er "Was ist denn mehr?" ... oder Horst Szymaniak bei der Gehaltserhöhung: "Ein Drittel mehr? Nee, ich will mindestens ein Viertel."  Mit nun sieben Punkten aus drei Spielen ist jedenfalls mit Abstiegsgefahr für die D-Jugend vorerst nicht mehr zu rechnen. 

Mit freundlichen Grüssen

Achja ... Zum Spiel: Levin, Silvan und Muhamet mussten ersetzt werden. Dies gelang ganz gut, auch weil, die nie auszurechnenden Zazenhäuser, ausnahmsweise nicht für eine Überraschung gut waren. Möglicherweise mussten die auch Spieler ersetzen? Wissen wir nicht genau. Ins Tor stellte der Trainer als Ersatz-Ersatz-Torhüter diesmal unseren Grössten. Emirhan = Ziemlich gute Lösung.

So konnte Zuletzt-Ersatztorhüter David H. den Ausfall von Silvan kompensieren und Vincent in´s Mittelfeld rücken. Was aber nicht sonderlich viel brachte, weil Bojan zu oft an genau derselben Stelle herumflief. Adis zeigte sich nach seinem öffentlichen Dienst-Streik auf der linken Seite physisch gut erholt und konnte in Halbzeit Eins durch zwei Fernschüsse für Gefahr sorgen. Einen Knaller an den Pfosten. Einen hielt der Zazenhäuser Torhüter mit toller Parade.

Für Gefahr vor dem eigenen Tor sorgte Emirhan mit zwei Abschlägen in den Rücken der Gegenspieler. Sonst wäre wohl kaum Spannung aufgekommen. Dass dies die einzig gefährlichen Aktionen waren, zeigte erneut die derzeitige Stärke der TV-Abwehr - oder die Schwäche des Gegners. Je nachdem, wie man es nimmt.

Mit (nur) einem 0:0 ging es in die Halbzeit, weil erneut der Wille zum Torerfolg fehlte. Daran muss die D-Jugend noch arbeiten. Gegen die vermeintlich stärkeren Teams reicht es vermutlich nicht, nur jeden 21. Angriff erfolgreich abzuschliessen.

Erfolgreich schloss  in Halbzeit Zwei doch noch Turbo-Tamer einen seiner Sturmläufe ab und Bojan nutzte kurze Zeit später eine Abwehrschwäche der Zazenhäuser nach einem Freistoss zum 0:2. Verdienter Sieg. 

Die Kritiker am Spielfeldrand waren jedenfalls zufrieden. Nach den, in der letzten Spielminute noch unglücklich verlorenen 2 Punkten gegen SG Weilimdorf, waren 3 Punkte diesmal wichtig. Nur einer der Trainer war unzufrieden. Jakob äusserste sich nach Spielende in einem Interview in „Christian-Streich-Manier" und schimpfte über „zuviele hohe Bälle", „Unkonzentriertheiten im Angriff", „hektische Spielweise" (einiges müssen wir zensieren)... und vor allem über die „MISERABLE TRAININGSEINSTELLUNG ... einzelner".

Da hat er völlig recht. Ein paar der Spieler verwechseln Training derzeit mit Kindergarten. Vielleicht bauen wir für diese Spieler einen Sandkasten mit ein paar Förmchen am Trainingsgelände, damit die anderen sich besser auf die Übungen konzentrieren können, die sich die Trainer mühsam ausdenken. Cotrainer Felix wollte am Dienstag noch erklären, wie man ein Tor in Überzahl schiesst. Hätten die Jungs besser zugehört, wäre das Spiel in Zazenhausen vermutlich 6:0 ausgegangen.

Am Spielfeldrand sah man das Spiel jedoch nicht soooo schlecht wie Christian Strei... äh... wie Jakob Albrecht. Toller Kampfgeist. Starke Abwehrleistungen. Es gab auch nach vorne vier oder fünf schöne Spielzüge zu bewundern. Der Rest war aber tatsächlich oft überhastetes Gekicke. Wenig Spiel über die Flügel, obwohl es genau dann jedesmal gefährlich wurde ... und schön anzusehen war. Zu selten wurde von hinten heraus kombiniert. Immerhin: Kein einziger falscher Einwurf !!!

Nun geht es beim FC Stgt-Cannstatt zum ersten Mal gegen einen der vermeintlich „Starken Vier". Aber kein Problem. Beim letzten Heimspiel konnten die Jungs auch prima dagegenhalten. Wenn wieder alle fit sind (???) .... bestehen vielleicht auch auswärts Siegchancen. Für Sonntag sind auch keine Klassenarbeiten geplant. Da hat der WfV gut mitgedacht, als er das Spiel auf einen Samstagnachmittag ansetzte.

Es spielten: Emirhan (Tor) - David H., Ahmed (David T./Yasin), Mitja - Vincent, Bojan - Tamer, Sipan (Rilind), Adis