TV 89 Zuffenhausen II – FC Stuttgart II 1 : 1

Der Engländer Peter Beagrie betrank sich 1991 nach einem Spiel gegen Real Sociedad so sehr, dass er sich auf seinem Nachhauseweg von einem Motorradfahrer zum Hotel kutschieren ließ. Als der Nachtportier (The Night Auditor) nicht öffnete, schnappte sich Beagrie das Motorrad und fuhr durch die gläserne Eingangstür. Es war das falsche Hotel.

April – das ist der Monat, in dem man nicht weiß, ob man eine Sonnenbrille oder einen Regenschirm braucht. Das Wetter schlägt Kapriolen und verändert sich innerhalb von einer Stunde mehrmals. Während der Schiedsrichter in der ersten Partie eine Spielunterbrechung verordnet, macht sich das Konkurrenzteam im Hagelschauer warm. Wie das gehen soll, ist mir schleierhaft. Aber wenn man will, dann geht so manches und Fußball ist nicht nur Glück, es ist auch Kopfsache oder umgekehrt. So, liebeR LeserIn, wenn du also nicht dabei sein konntest, so guckst du mal hier.
Die Gäste aus Cannstatt, die sich damals noch Hilalspor nannten, kommen mit einem türkischen Trainer für zwei Mannschaften. Da auch er am Spielfeldrand raucht, wie unser Trainer Sunc, ist es also zuerst einmal ziemlich ausgeglichen. Doch dann denkt man, dass die Unsrigen sich ein leichtes Chancenplus erspielen, so wie man denkt, dass 25 Millimeter die optimale Länge eines Fußballrasengrashalmes ist. Die erste halbe Stunde gehört dem TV.  Bradaric vergibt allein vor dem gegnerischen Keeper. (18.) Einen gut geschossenen Freistoß von Kolarevic kann der Tormann vom FC Stuttgart um den Pfosten lenken. (30.)
Im Gegenzug, ein mehrfach unterschätzter Ball, der über die Abwehr hinweg in die Strafraumnähe fällt und Torwart Berrer zum Rückzug ins eigene Tor, sagen wir mal, nicht unbedingt zwingend, zwingt. Der gegnerische Stürmer versteht das aber tatsächlich auch noch als Einladung, lässt den auf Rettung bedachten Mahal mit einer kleinen Körpertäuschung ins Leere rutschen, sucht sich dann die Ecke aus - halbhoch, rechts – und trifft zum 0 : 1 (31.)
Zwei Minuten danach kriegt Amtmann den Elfer, der auch einer war, vom lustigen Schiedsrichter zugesprochen. Lustig deshalb, weil er sich auf der gleichen Niveauebene bewegt, wie das Spiel.  Er pfeift konsequent jeden Vorteil ab, sowie Körpereinsatz und Ballberührung. Da kann aber auch wirklich kein gescheiter Fight zu Stande kommen. Kolarevic verwandelt übrigens wie gewohnt sicher. 1 : 1 (33.) Bis zur Halbzeit, nein bis zum Spielende passiert nichts mehr, außer dass Kolarevic bei allen Standards gefährlich bleibt, aber nicht so wie Dante Ante in der 66. Min, als er leider freistehend vorm Torwart vergibt. So bleibt es beim Unentschieden. Fair und unspektakulär. Hm. – ne,  Fair aber schwer. – Hm – ne, Fair, aber fair. Ja, ich glaube, das ist es. Es war der falsche Ball.

Der TV 89 II spielte mit Berrer – Sahin, A. Gäng, Mahal, Gisin – M. Amtmann (Faissler), Antic (Miller), Bradaric, Kolarevic, Sag, Krausse