Hallo zusammen

seit Anfang der Saison sind die Hygieneverordnungen durch Bund, Länder, Kommunen - und auch Verbänden - definiert und die Vereine geben sich alle Mühe, diese einzuhalten.

Leider hat sich die Entwicklung und Ausbreitung der Corona Pandemie nicht an den Spielplan gehalten und die Zahlen steigen wieder exponentiell in die Höhe. Die Bundesregierung hat höchste Bedenken, die Pandemie in Grenzen zu halten.
Wer denkt, die Saison durchzuspielen zu können, geht doch meiner Meinung nach sehr blauäugig durch die Welt. Jetzt stehen wir vor der Entscheidung, ob die Pandemie unkontrollierbar wird, oder die Entwicklung gestoppt werden kann.
Es klingt daher für mich als Verantwortlicher eines Vereins wie Hohn, wenn wir angesichts hoher Inzidenzzahlen und massiven Einschränkungen im privaten und häuslichen Bereich (auf 25, bzw. 10 Personen) lediglich nochmals an die bisher bestehenden Verordnungen erinnert werden. Noch sarkastischer in diesem Zusammenhang wirkt da der lapidare Hinweis auf die Versicherung der Hygienebeauftragten.

An Spieltagen reisen je Mannschaft mindestens zwischen 6 (5 Spieler und 1 Trainer) und 13 Personen aus Regionen mit jeweils unterschiedlich hohen Inzidenzzahlen in ebensolche unterschiedliche Regionen, um Punktspiele mit direktem Kontakt auszutragen.

Wie wird seitens des Verbands dieser Umgang mit der Situation gerechtfertigt? Wie kann es sein, dass der Verband hinsichtlich der hohen Verantwortung, die ehrenamtlich tätige Personen in ihren Vereinen tragen, deren Entscheidungen, die sie aufgrund der Entwicklung in ihrer Region treffen, nicht zu unterstützen, indem bei abgesagten Spielen WEITERHIN Strafen verteilt werden?

Mir ist bewusst, dass auch Sie im Verband nach den offiziellen Regelungen der Kultusministerien handeln. Dennoch haben Sie für Entscheidungen innerhalb des Verbands Spielräume, die auf einfache Weise den Verantwortlichen in den Vereinen notwendige Entscheidungen erleichtern würden.

Strafen zu verhängen in Situationen, die für alle Beteiligten eine große Unsicherheit bedeutet, ist schlichtweg ein fragwürdiger Weg, um zu Saisonbeginn getroffene Entscheidungen nicht überdenken zu müssen!
Weshalb wird die Saison nicht ohne verbissenen Wettkampfgedanken als ‚stumme Saison‘ gewertet, ohne für abgesagte Spiele Sanktionen zu verhängen in Zeiten, in denen die Vereine finanziell mehr denn je ums Überleben kämpfen?
So können die Vereine selbst nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden, was der regionalen Situation als angemessen erscheint, ohne finanzielle Hürden befürchten zu müssen. Begegnungen, die ausgetragen würden, könnten stattfinden und finden Rechtfertigung in den offiziellen Regelungen. Abgesagte Spiele jedoch hätten die gleiche Berechtigung.

Ich fordere Sie daher auf, verbindliche und verständliche Regelungen zu treffen, die die Vereine in Ihrer Arbeit unterstützen und Entscheidungen mittragen, die zum Wohle der Gesundheit Aller getroffen werden. Ihr Beitrag hierzu ist definitiv das Aussetzen von Strafen bei abgesagten Spielbegegnungen, ohne schwammig auf nicht im Voraus einzuordnende Einzelfallentscheidungen zu verweisen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Harry Neuffer