TV89 Zuffenhausen – TSV Münster 3 : 0 (1 : 0) – Lechner mit frühem Freistoßtor, Prechter wieder mit zwei Treffern. Sogar Direktaufstieg bleibt möglich.


«Ich werde sechs Tage oder sieben Tage wunderbar schlafen, weil ich weiß: Wenn sie so spielen wie heute, so fighten, sich so reinhauen, dann sind wir am Samstag deutscher Meister.» Langschläfer und Vorbestrafter Uli Hoeneß, Präsident des FCB

Schlotwiese 9-10-11-12° Tendenz am Pankratius steigend. Zum Schluss des Spiels setzt sich die Sonne 2019 05 12 Münster 04durch. Doch zuerst noch graue Wolken und sorgenvolle Gesichter. Viele Verletzte und Ausfälle. Im Tor gibt Dominik Schmallenbach seinen (Bierkisten-)einstand. Spielt ganz ordentlich, am Ende zu Null.
Bereits nach einer Minute darf Paddi von der linken Seitenlinie unbedrängt vor das Tor flanken. Auf wundersame Art und Weise und an Freund und Feind vorbei findet der Ball den Weg gleich direkt ins Netz. 1 : 0 (2.) »Dong Dong Dong Dong Dong, es rappelt im Karton.« Die neue Torhymne feiert Premiere. Ein Auftakt nach Maß. Der war auch nötig, denn ab dann bleiben die Schlotwiesenjungs zwar noch am Drücker, aber es gibt nix zum Abdrücken. Torabschlüsse werden mau, doch die Sonne 2019 05 12 Münster 01setzt sich immer mehr durch. Als Kai laut übers Feld motzt, wird sein Trainer Christos mal eben noch ein paar Phon lauter. Klingt prolomäßig. Gehört dazu, denkt man. Wie wenn man denkt, dass wenn auf der Bühne in einer Anfangsszene ein Gewehr zu sehen ist, damit auch später noch geschossen werden muss. Eine halbe Stunde gespielt. Scharpfi muss passen. Erstaunlicherweise kommt Morleo. Tabar wäre sicherlich nach der guten Leistung im letzten Spiel eine Alternative gewesen. Ab jetzt kommen die Münsteraner immer besser ins Spiel.

Nach dem Seitenwechsel

hätte man beinahe wieder gleich ein schnelles Tor erzielen können. Doch der Schuss von Timm Spahr kracht nur an die Latte. Dann hat Eisen eine sogenannte »Hundertprozentige« auf dem Fuß. Manchmal fragt man sich wo das Wort herkommt. Aber das ist Fußball. Ich habe auch schon »Tausendprozentige« gehört. Wenn jetzt der Schütze aber nicht trifft, dann muss es doch zuvor noch ein paar Prozent Unvorsehbares gegeben haben. Für Chris kommt anschließend Yannik. Doch auch 2019 05 12 Münster 05Yannik muss ein paar Minuten später bereits wieder winken. Endlich muss oder darf Tabar rein. Das Spiel bleibt spannend, weil man denkt, dass der Schiedsrichter so ein bisschen pfeift, wie DIE PARTEI im Europaparlament abstimmt. Mal mit Ja, mal mit Nein. Erste Halbzeit mehr für uns und zweite Halbzeit mehr für Münster. Da kannst du fluchen oder protestieren. Der Schiedsrichter ist neutral. Aber nicht immun. Ein paar Minuten vor Spielende jubelt Münster. Eine Flanke kann per Kopf in unser Tor verlängert werden. Die Abseitsrufe von der Seitenlinie veranlassen den Schiedsrichter, das stark nicht abseitsverdächtige Tor, nicht zu geben. Wie schon zuletzt bei der TBU, hat man bei den Schlotwiesenjungs gerade mehr Glück auf dem Rasen. Es gleicht sich somit gerade das Pech aus, was man bislang häufig mit den Schiedsrichterentsc2019 05 12 Münster 07heidungen hatte. Ja, wenn das so ist. Und wenn das so sein soll. Dann macht unser Kapitän Kai Prechter selbst einfach noch ein paar Tore. Hatte er zuvor für seine Mitspieler abgelegt, so trifft er drei Minuten vor Schluss zum 2 : 0 (87.) Nach perfekter Vorlage von Tabar in die Schnittstelle. In der Nachspielzeit gelingt Prechter ein wunderschöner Schlenzer ins hintere lange Eck in den Winkel. Schöner kann man einfach nicht schießen! Nach dem Fallrückzieher von letzter Woche nun ein weiteres Traumtor. Kai Prechter schießt gewissermaßen Tore des Monats am laufenden Band. »Eigentlich wollte ich flanken«, gesteht er hinterher. »Aber ich hab ihn irgendwie falsch getroffen.« Fazit: Glücklich aber verdient.

Der TV89 spielte mit Schmallenbach – Lechner, Ilkhan, Scharpfenecker (32. Morleo), Burkart, Barbato (76. Mutrija), Ala, Braun, Eisen (57. Häringer) (65. Tabar) – Spahr – Prechter
Trainer: Christos Goulis , Daniel Gäng

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