Der TV 89 Zuffenhausen schießt

1 Minute vor Abpfiff

1 Tor, holt damit

1 Punkt, stößt dabei den

1. von der Tabellenspitze, ist zum

1.Mal in dieser Saison auf Platz

1 und damit verdienter Staffelmeister!!! (Dan Ner via Facebook)

TSV Weilimdorf II – TV 89 Zuffenhausen 2 : 2

In einem kampfbetonten Spiel erwischt der TSV Weilimdorf den besseren Start. Eine Flanke von links kann der Schauspieler mit der Nummer 9 mit dem Kopf zur 1 : 0 Führung verwerten. (5.) Ein Spieler der mit fortwährender Spieldauer sich mehrfach krankenhausverdächtig auf dem Platz rumwälzt, sich anschließend, nach medizinischer Notversorgung, mittels einem Kaugummi oder einem Schluck Wasser aus dem rote Kreuz Koffer des wachsamen vereinseigenem Sanitäter, schwer humpelnd zur Seitenauslinie bewegt und anschließend locker flockig wieder ins Feld reinsprintet. Das wird sogar trainiert bzw. geprobt sagt man, glaube ich, beim Theatersportverein. Der Schiedsrichter wird ständig angemeckert bis dass der die Geduld verliert und Karten zieht. Trotz der vielen Spielunterbrechungen pfeift er pünktlich zur Halbzeit ab.

Nach dem Seitenwechsel geht der TV konzentrierter zu Werke

Der nervösen ersten Hälfte folgt ein Spiegelabbild der Saison. Irgendwie hinken wir ständig hinterher. Gegen Mühlhausen hat man aus einem 1 : 0 Rückstand in Unterzahl spielend einen 1 : 2 Auswärtssieg herausgeholt. Daheim gegen Max - Eyth – See wollte man nach Beginn der zweiten Halbzeit und dem Doppelschlag beim Stande von 1: 2 zum 1 : 4 und dem Doppelausfall der Doppelsechs keinen Pfifferling mehr auf das Spiel geben. Doch die tolle Moral und die bezirksligareife Vorstellung gepaart mit der phänomenalen Unterstützung der Zuschauer, machten den entscheidenden wichtigen Punkt. Warum soll das heute anders sein? Der TV baut Druck auf und kommt zwangsläufig zu guten Chancen. Aber das Tor will nicht fallen. Die Zeit vergeht, Bier fließt, Fangesänge schwellen – hol mir mal noch eines, Sini, ich verdurste – der Schauspieler mit der Nummer 9 nimmt einen querstehenden Grashalm und eine nicht sichtbare Körperberührung zum Anlass, wieder die Nummer mit der schlimmen Verletzung vorzutäuschen. Das bringt Zeit.

Dann greift ein Weilimdorfer Spieler im eigenen Strafraum zu unerlaubten Mitteln. Der Schiedsrichter pfeift Elfmeter. Umut Yürük trifft flach ins linke Eck 1 : 1 (63.) Jubelnde Massen und Spieler sind aus dem Häuschen. Na bitte, denkt man, wie wenn man denkt, dass ein Zug pünktlich zu sein hat und dass man fahrplanmäßig sagt, wenn er dann im Bahnhof einläuft. Aber das Spiel heute ist kein Kursbuch. Ein dummer Freistoß, herausgeholt vom Schauspieler, bringt die erneute Führung der Gastgeber 2 : 1 (68.) Der bravourös haltende Grantsanlis hat keine Chance. Nun dreht der TV aber auf. Wütend spielt er und ohne Glück, leider. Yürük trifft den Pfosten. Das hätte es doch sein können. (73.) Trainer Bernd Häcker bringt Cem Tek. Er hat uns ein Tor versprochen. Nur zehn Minuten braucht er, hat er gesagt. Der Schiedsrichter zeigt fünf Minuten Nachspielzeit an. Wir brauchen nur drei, dann geht ein Freistoß aus 24 m nicht abgefälscht durch Freund und Feind ins Netz. Da zappelt er der Ball und da zappeln dann die Spieler und da zappeln dann die Anhänger. Und man will aufs Spielfeld laufen. Aber man kann sich bremsen. Man ist nicht Düsseldorf oder Karlsruhe. Man ist ein disziplinierter Fan und doch aus Zuffenhausen. Ja, das geht. Und auch die anderen Schlotwiesenjungs vom SSV sind Meister. Wir gratulieren. In der nächsten Saison können wir gegen den FV Zuffenhausen die Kräfte messen. Wir freuen uns schon darauf. Bezirksliga, wir kommen.

Der TV 89 Zuffenhausen ist am Ziel. Er erkämpft sich am Ende verdient einen Punkt und holt sich somit am letzten Spieltag in buchstäblich letzter Sekunde den Meisterwimpel.

Die Gastgeber verstärkten sich dabei mit ein paar Spielern aus der ersten Mannschaft. Wenn die Angst, in die Relegation um den Abstieg zu müssen, das Zepter schwingt, verzieht sich die gebotene und im Vorfeld versprochene Fairness in den Hinterhof des Henkers. Der umsichtige Schiedsrichter zieht einmal rot, einmal gelb rot und fünfmal gelb für die Weilimdorfer. Das kann so für sich stehen bleiben, dass muss man nicht weiter kommentieren.

 

 

 

 

 

 

Egal, was war, das war. Jungs, wir sind alle sehr stolz auf euch. Wir lieben euch und wir brauchen euch. Spielt es doch noch einmal so schön...

(Fotos von Dori)

 


Fotos von HP Mangold