SV Stuttgart 09 I - TV 89 Zuffenhausen I     1 : 3   

"Auch wenn unsere Defensive derzeit die Aggressivität eines Hello-Kitty-Bademantels und die Stabilität eines Flamingos auf Rollschuhen hat"

So, da wären wir. Live aus der Bezirksanlagenstube auf der Schlotwiese. Der heiß gehandelte Geheimfavorit SV 09 spielt in einem orange wie das Orange einer Orange, die eine orangene Warnweste anhat. Sei es drum. Im Vorspiel zeigten die jeweiligen Reversen eine ähnlich fantasievolle Farbenkomposition in leuchtend bis mattem Orange mit einem Hauch von phosphorknallfroschgrün. Zum Spiel. Der TV 89 zeigt sich dessen völlig unbeeindruckt und stellt von Anfang an klar, hier und heute werden wir gewinnen. Da, puff, Gäng, Schuss. Das Aluminium rettet 09. 89 ist nicht nur acht Zehner mehr, nein, es ist auch 120 Jahre älter, kälter, abgebrühter. Über die Außen kommen abwechselnd Albrecht und Mavinga, vorne rackern Tec und Eisentraut. Eisentraut? Prima eingelebt hat sich der Junge. Bei einem dieser überfallartigen Blitzangriffen, setzt er sich im gegnerischen Strafraum durch und ist nur noch mit einer Zange zu Fall zu bringen, Ohne zu zögern zeigt der gute Referee auf den Punkt. Tek nimmt Anlauf. Der Torwart entscheidet sich für seine rechte Ecke, Tek für seine rechte Ecke, die schwer zu schluckende Pille landet im Winkel. 0 : 1 (33.) Ja, der SV, er hatte seine Chancen. Löchrig und anfällig bei den Angriffen der Heimmannschaft, die es durchaus verstand, dagegen zu halten. Bis zur Pause passiert hier nix mehr. (Schwül warm ist es jetzt. Wir wollen was trinken, aber der Weg ist weit.) Ich gebe ab ins Studio.
Die Jungs laufen wieder ein. Der TV hat gewechselt. Das Spiel geht weiter. Da kommt ein Pass über die gegnerische Abwehr. Eisentraut ist schneller am Ball, zwei SV ler reklamieren Abseits, was es leider aber nicht war, laufen nicht, staunen nur. Eisentraut allein zum Tor. Schiebt die Kugel richtig rein. 0 : 2 (50. Min). (Five minutes later)... ein komischer Ball fliegt irgendwie von links auf dem Weg ins Nirgendwo, Albrecht hält seinen Schädel hin, öffnet das Spiel, ermöglicht damit den dynamischen Sprint auf den gegnerischen Kasten mit Eisentraut. Eisentraut zieht bis auf die Strafraumgrundlinie, legt zurück und sieht Gäng, der trifft zu seinem verdienten Tor. 0 : 3 (55.) Klasse Aktion. Eisentraut wird mit Applause gewechselt. Für ihn kommt Kuzu, der sofort ein Feuerwerk der guten Möglichkeiten abfackelt. Ein Torerfolg ist ihm heute nicht vergönnt. Auch Umut, der für Mavinga kommt, tut sich schwerer, ist eigentlich kein Einwechselspieler, will von Anfang an spielen. Bilijeskovic wieder dazwischen. Er schlägt den Ball. Schöner Pass. Wertvoll, der Junge. Kann nicht überall sein, leider. In der Schlussphase werden Erinnerungen wach. Doch einmal mehr kann sich Torwart Berrer gut in Szene setzen. Mit beherztem Standing und mit seinem Timing verhindert er das 1 : 3 (84.) Den allein auf unser Tor losstürmenden SV ler kauft er Schneid und Ball ab. Das war unachtsam von uns. Zwei Minuten später kann der SV einen Elfer verwandeln. Nun hat der kommende Gegner ASV halt ein besseres Torverhältnis.  Am dritten Spieltag entscheidet der direkte Vergleich, wer an der Tabellenspitze steht. Wenn der TV 89 so weiter macht, dann hat er nicht nur einen guten Start, sondern gewinnt zunehmend an Schwung. Ein Team, ein Ziel. Oben bleiben. Je länger, desto besser. Der ASV mag kommen. Wir freuen uns schon.

Der TV89 I spielte mit: Berrer, Scharpfenecker, Hofmann, Köhler (C. Schmidt), Bardaro, Biljeskovic , D.Gäng, Albrecht, Tek, Eisentraut (62. Min Kuzu), Mavinga (Yürük)


Junge Spieler setzen Akzente, Routiniers machen alles klar

SV Stuttgart 09 II - TV 89 Zuffenhausen II     3 : 5

Und noch ein Sommertag. Die TV Spieler bereitet sich auf einen sogenannten Kunstrasenplatz, den man aber auch getrost "Sandkasten" nennen darf, vor. Leicht angeschwitzt bauen sie gleich dann zu Spielanfang mächtig Druck auf, verunsichern die "Heimmannschaft" mittels Tempofußball und gelungenen Aktionen. In der 6. Minute schon steht es 0 : 1. Krämer umkurvt zwei gegnerische Mittelfeldakteure und zieht aus 24 m beherzt ab, der Ball zappelt in den Maschen noch bevor der Torwart ihn richtig kommen sieht. Die erste Viertelstunde also gehört den Gästen. Doch plötzlich gibt es einen Zufallstreffer der SV-ler. Eine Flanke findet den Weg in den Strafraum - hältst halt mal den Fuß hin - und tatsächlich dat Ding kullert rein. 1 : 1 (18. Min.) In der Folgezeit gehen die Gastgeber selbstbewusster zu Werke, kommen ihrerseits zu Chancen und auch aufgrund einiger Ungenauigkeiten im Passspiel geht der Spielstand sogar fast in Ordnung. Dann zeigt Kahlweihs, warum ihn sein Trainer für die Anfangsphase das Vertrauen aussprach. Er setzt sich auf rechter Seite erfolgreich gegen zwei gegnerische Verteidiger durch, zieht in den Strafraum bis zur Grundlinie, passt zurück zum einschussbereiten Weiss, der schnörkellos die Murmel in die Kuhle donnert. 1 : 2 (24.) So wird das gemacht. Jawohl. Zehn Minuten später: Aufregung im TV Strafraum. Karadal passt ungenau, der Gegner spielt den tödlichen Pass in seinen Rücken, doch Karadal kann mittels eines guten Tackling die selbstheraufbeschworene Gefahr abwenden. Kein Elfmeter, fair vom Ball getrennt entscheidet der umsichtige Schiedsrichter, der heute zwar seine erste Aktiven Partie pfeifft, aber seine Sache wirklich gut macht. Vor der Pause kann sich der TV fast beliebig wieder in der gegnerischen Hälfte festsetzen. Gülum, mittlerweile für den bereits konditionsschwachen Kahlweihs ins Team gekommen, darf sich allein auf das gegnerische Tor zustürmend in Szene setzen, scheitert aber genauso wie Di Maria bei einem Flachfreistoß, etwas flach halt. Dennoch, es gibt eine zweite Chance für Gülum. Wieder allein zu Haus bzw. vor dem Tor kann er nun zum 1 : 3 Halbzeitstand erhöhen. (44.)
In Hälfte zwei schießt Gülum gar ein weiteres Tor, indem er einen fulminanten Schuss von Weiss zum 1 : 4 abstaubt. Szenenapplause für Krämer, als Trainer Sunc Youngster für Youngster bringt. Mainka, der aus der A - Jugend Neuwirtshaus kam, kann gleich zwei Mal frei vor dem Tor alles klar machen, zerrt sich aber leider bei seinem zweiten Versuch und fällt in der Folgezeit bis zu seiner Auswechslung aus. In der 62. Min gibt es einen Elfer für den SV. Er verkürzt zum 2 : 4, aber Routinier Weiss weiß was in solchen Fällen zu machen ist. Gut geschickt von Mainka, kann Bradaric just in Time zu Weiß passen, der aus 7 Metern die Kugel so kernig in das Netz reinkloppt, dat dat Alu wackelt. 5 Minuten vor Partieende gelingt der Heimmannschaft noch ein Treffer. Schönheitskorrektur nur. Der Tabellenführer von der Hirschsprungallee zeigte eine sehr gute Darbietung. Es hat Spaß gemacht zuzuschauen. Weiter so.

Der TV II spielte mit Lüllwitz, Karadal, Mahal, Krämer (Mainka, A.Gülüm), A.Gäng, Bradaric, Krasniqi, Di Maria, Antic, Weiss, Kahlweihs ("H." Gülüm)